Wappen
des Bürgerverein Lüßum e.V., gegr. 1904
Legende
Das
Wappen besteht aus 4 Spiegel,
die
Kogge auf grünem Untergrund und
der
Bremer Schlüssel auf braunem Grund
Der linke Spiegel zeigt in braun/weiß
karierten Quadraten den Bezug zwischen den früheren preußischen Gebieten bis
1939
Der rechte Spiegel zeigt in grün/weiß
karierten Quadraten das heutige Bremen - Lüßum, welches
am 1. November 1939 mit den anderen Stadtteilen Bremen-Nords zu Bremen geschlagen
wurde.
Aus alten Schriften, Büchern und Zeitungen
geht hervor, dass im Jahre 832 detailliert die Fischereigerechtigkeit zu Lüßum an der Weser kam. In einer Urkunde Ludwig des
Frommen, die in dem Kloster Corvey bei Hameln
hinterlegt ist, belegt diesen Hinweis. Im Jahre 1932 wurde in Lüßum das 1.100-jährige Bestehen des Ortes gefeiert. Nach
einer alten Flurkarte von 01.04.1862, vom Lehrer Alfred Tietjen,
1936 im Heimatarchiv Blumenthal nachzulesen, schloss der Ortsteil Lüßum einen Großteil von Blumenthal ein.
Beschreibung
Schild gespalten von grün, braun, gelb und
weiß bestehend aus 4 Spiegel sowie einem gelben Balken in dem der Name „Burgerverein
Lüßum e.V., unterhalb gegr. 1904“ - steht.
Das
Wappen
- Im grünen Spiegel befindet sich die
Abbildung einer Bremer Kogge aus dem 12.
Jahrhundert.
- Im braunen Spiegel der Bremer Schlüssel.
- Darunter im gelben Balken der Name des „Bürgerverein
Lüßum e.V.“
- Links ein braun/weiß karierter Spiegel
- Rechts ein grün/weiß karierter Spiegel
- Zwischen beiden Spiegel auf gelben
Untergrund das Gründungsdatum des
„Bürgerverein
Lüßum e.V. gegr. 1904“.
Bedeutung
Dem Kaiser Karl der Große stand über die
Landhoheit auch das Recht an den großen Flüssen zu. Diesem Umstand haben wir zu
verdanken, dass 832 der Kaiser Ludwig der Fromme dem Kloster Corvey eine Fischgerechtigkeit in der Nähe des Dorfes Lüßum schenkte. Das Recht des Fischfanges im Weserfluss, im
Gau Wigmodien auf der Höhe des Ortes Lüßum (Villa Liuci). D.h. also in
dem Teil der Niederweser, der an unserer heimatlichen Geest bei Vegesack und Blumenthal vorbeizieht.
Die Urkunde schreibt weiter, dass damals in
Lüßum bereits 32 Familien wohnten. Von Lüßum aus konnte in der Weser die Fischerei besorgt werden.
Die Legende der hier abgebildeten Bremer
Kogge aus dem 12. Jahrhundert stellt den ersten Sieg der Bürger dar.
Als Erzbischof Hartwig nach einem erfolglosen
Feldzug gegen die Dithmarscher 200 Mark in Silber von der Stadt als
Sonderausgabe erzwingen wollte, beschwerten sie sich beim Kaiser und
erreichten, dass dieser den Erzbischof anwies, auf die Forderungen zu
verzichten.
Die
Bremer zeigten Dankbarkeit: An dem großen Kreuzzug, den
Friedrich Barbarossa 1189 begann, beteiligten sich Bremer und Lübecker mit
Schiffen und Mannschaften. Vor Akkon, das belagert
wurde, stellten sie, als unter den christlichen Belagerern Seuchen ausbrachen, die
Koggensegel zur Einrichtung von Lazarettzelten zur Verfügung. Da diese Zelte später
vom Deutschen Ritterorden übernommen wurden, entwickelte sich die Legende, die
Bremer und Lübecker seien die Stifter des Ordens gewesen,
wie es in der großen Inschrift in der oberen Halle des Alten Rathauses in
Bremen heißt.
Auf jeden Fall wuchs das Selbstbewusstsein
von Bürgern und Rat der Stadt. Als sich Erzbischof Hartwig wieder auf die Seite
Heinrichs des Löwen schlug, vertrieben ihn die Bürger aus der Stadt.
König Heinrich VI, der Sohn des auf dem
Kreuzzug gestorbenen Kaiser Barbarossa, überwies daraufhin die Einkünfte der
Stadt, die bislang dem Erzbischof zugeflossen waren, der Bürgerschaft. Fünf
Jahre lang regierte die Stadt sich selbst, ohne jeden Einfluss erzbischhöflicher Macht.
1194 durfte Hartwig zwar wieder als
Erzbischof amtieren, die Bürger weigerten sich aber, ihn länger als einen oder
zwei Tage in der Woche in der Stadt zu dulden. Der Erzbischof revanchierte sich
und tat sie allesamt in den Bann.
Ein Ausgleich zwischen den streitenden
Parteien kam erst 1195 mit dem Tode Heinrichs des Löwen zustande. Erzbischof Hartwig
schloss sich notgedrungen der staufischen Partei an
und unternahm 1197 eine Fahrt ins Heilige Land.
Der
Bremer Schlüssel auf der rechten Seite stellt die Verbindung
zu Bremen dar. Der Schlüssel ist das Siegel der Stadt Bremen, um 1366 zuerst
abgebildet. Es 1st der Schlüssel Petrie des
Schutzheiligen des Dom und auch der Stadt Bremen. Genau datieren kann man das
Datum des Wappens nicht.
Das Wappen hängt zusammen mit der
Geschichte des Bremischen Rats. Der Rat ist wahrscheinlich Ende des 1200 Jahrhundert
entstanden, als ein Ausschuss der Bürger, der in diesen Anfängen jedes Jahr neu
gewählt wurde und neben den städtischen Verwaltungsgeschäften und einer
richterlichen Tätigkeit bald auch die politische Führung der Bremischen Bürgerschaft
in den damaligen Kämpfen übernahm, der den Streit zwischen den kaiserlichen und
der städtischen Parteien herangezogen wurde. Diese Selbständigkeit hat schon
reichlich im Jahre 1226 Ausdruck auch in der Führung des
Stadtsiegel gefunden. Urkundlich kennen wir erst es seit dem Jahre 1234,
aber es muss schon im Jahre 1220 entstanden sein. In diesem Jahr schloss Bremen einen
Vertrag mit dem Land Rustringen. Sie ist mit dem ältesten
Rustringer Siegel beglaubigt. Es kann angenommen werden, dass die verlorengegangene
Bremer Ausführung mit dem Bremer (Bremer Schlüssel) versehen war.
Die
zweigeteilten braun/weiß und grün/weiß karierten Spiegel weisen
daraufhin, dass Lüssum bis zum 1. November 1939 zum
preußischen Gebiet gehörte und am 1. November 1939 zu Bremen geschlagen wurde.
Diese Gebiete, das heutige Bremen-Nord
hatte in früheren Jahrhunderten zum Teil schon zu Bremen gehört, ist später jedoch
an die Schweden abgetreten worden.
Sie bildeten sodann Teile des preußischen Landkreis Blumenthal der 1932 mit dem Kreis Osterholz
vereinigt wurde.
Das Grün und Braun stellt die
Marschlandschaft und das Geestland Bremen zu Lüßum
dar. Zwischen beiden Spiegeln befindet
sich auf gelben Untergrund das Datum des Bürgerverein Lüßum
e.V. - gegr. 1904.
Das Wappen ist auch auf den „Ortsteil Lüßum, Anno 832“ anwendbar/übertragbar.