Arbeitskreis Dorfgeschichte(n) imBürgerverein Borgfeld
Johannes Rehder-Plümpe. Borgfelder Heerstraße 48, 28357 Bremen Tel. 04211
270376 Fax 270339
Wiederaufbau des Ratspiekers in Borgfeld
Braucht Borgfeld ein Dorfgemeinschaftshaus?
Im Jahre 1962 wurde in Borgfeld die alte Zehntscheune, 1952 der „Ratspieker“ mit dem Saalanbau und 1974 das in der Region letzte ,,Rauchhaus", ein Gebäude mit offener Herdstelle im Flett auf der Diele, abgebrochen.
Auf dem im Dorfmittelpunkt frei gewordenen Gelände entstand dann hier später der ,,Ratspiekerpark", vorne die ,,Büste des Bremer Altbürgermeisters Wilhelm Kaisen", in der Mitte die ,,Kaisenlinde“, hinten links der Kinderspielplatz und hinten rechts das "Ehrenmal“. Dahinter dann der neu angelegte Wümmedeich, das Naturschutz-Gebiet und weit ab die ehemals direkt am Dorf fließende Wümme, früher die Borgfelder Lebensader,
Nach dem Jahre 1962, nach dem Abbruch des "Ratsspieker" in Borgfeld und damit auch des Abrisses des allseits beliebten und in Bremen und umzu als guter ,,Tanzschuppen" bekannten ,,Ratsspiekersaal" mit seinen Jugendstil-Wandbemalungen, fehlt in Borgfeld der zentrale Dorfmittelpunkt, ein Versamrnlungsraum für die Dorfgemeinschaft, für das dörfliche Kulturleben, für viele dörfliche Vereinsaktivitäten.
1962 hatte Borgfeld etwa 4000 Einwohner, heute sind es annähernd 6300 und nach dem Zuzug vieler Neu-Borgfelder nach Fertigstellung der Neubaugebiete Borgfeld-Ost und vor allem Borgfeld-West werden es 8000 und mehr Einwohner werden.
Um die Dorfgemeinschaft, den dörflichen Zusammenhalt für die Zukunft zu erhalten, auch für die vielen neuen Dorfbewohner zu schaffen, fehlt ein Dorfgemeinschaftshaus.
Viele Alt-Borgfelder schwärmen immer wieder von den Veranstaltungen im ,,Ratsspieker“ in früheren Zeiten, hier haben viele erste Erfahrungen bei Tanz- und sonstigen Vergnügen gesammelt, haben sich viele fürs Leben“ kennen und lieben gelernt.
Der Blick in die reiche Borgfelder Geschichte zeigt; der Dorfmittelpunkt war immer um die Kirche herum mit dem ehemaligen "Ratsspieker" und der "Zehntscheune“ der Bremer Ratsrichter im jetzigen ,,Ratsspiekerpark" mit der ehemals direkt dahinter verlaufenden Wümme mit dem ehemaligen ,,Borgfelder Hafen“ -,,Groow“- neben der jetzigen Butendieker Brücke, mit der ,,Fest- und Tummelwiese“ und mit dem »Badestrand“ an der Wümme und dem etwas weiter flußauf gelegenem ehemaligen “Brandenhof" der Erbrichter. Borgfeld lag ehemals direkt an der Wümme und der „Wümmefluß“ war über Jahrhunderte die Verkehrsader, ja die Lebensader Borgfelds.
1953 wurde die Wümme von Borgfeld weg verlegt. Begradigt hieß es, wie es damals Art war mit Durchstich von der Butendieker Brücke zur ,,Franzosenbrücke". Die große Borgfelder Wümmeschleife wurde beseitigt, die Wümme mit Windungen und Armen bis an die Hofe heran, die alte Borgfelder Labensader wurde vom Dorfe weg in die Wümmewiesen gelegt. Und es folgte: 1960 Abriß ,,Zehntscheune“- dort wo jetzt das Ehrenmal steht, 1962 Abriß ,,Ratsspieker“-Gebäude und Saal-, 1973 Abriss ,,Brandenhof“, 1974 Abriß ,,Rauchhaus“ (Rodenburg) am Eingang des Ratsspiekergeländes. In dieser Zeit wurden viele das Dorfbild prägende Gebäude im ,,Zug der Zeit“ abgerissen, beseitigt und alte dörfliche Strukturen unwiederbringlich aus dem Dorfbild getilgt.
(Was hätte Borgfeld heute für Schätze gehabt!)
Unwiederbringlich?
Schon ab den 60er Jahren wurde ein Dorfzentrum mit Räumlichkeiten für Versammlungen, Mehrzweck- und Tagesräumen für Senioren, Jugendliche und Kinder, Räume für Vereine, für
Bücherei, für Werken und Basteln usw. und der Ausbau von Spielwiese und Badestrand an dieser Stelle, nicht nur vom Bürgerverein gefordert.
Und heute?
Heute böte sich die Chance ein Dorfgemeinschaftshaus wieder auf dem Gelände des ehemaligen Ratspiekers zu realisieren, ein Heimathaus für Veranstaltungen der Vereine wie den Bürgerverein, eine Stätte zur Pflege von Tradition und Brauchtum zur Förderung der verdrängten und verschütteten Bindung an die Heimat, für Ausstellungen beispielsweise unseres Heimatarchivs, für Treffen von Arbeitskreisen z.B. unseres Vereins, für das weitere Dokumentieren und Archivieren der Borgfelder Geschichte und Geschichten, zur Pflege unseres dörflichen Kulturgutes, für Ausstellungen unser gesammelten heimischen Gerätschaften, als Begegnungsstätte für alle Borgfelder; Senioren, Jugendliche, Kinder, als Haus für Sitzungen, Besprechungen, Veranstaltungen, Empfänge, etc. für Borgfelder Vereine, Gruppen, Hobbyisten, und, und, und …
insgesamt zur Förderung unseres dörflichen Gemeinwesens, als Treffpunkt aller Borgfelder Bürger und Bürgerinnen.
Das Grundgerüst eines alten Bauernhauses, alte Baumaterialien etc. stehen zur Verfügung, liegen z.B. für diesen Zweck seit einiger Zeit bereit. Eine Finanzierung mit EU-Mitteln, Mitteln der Dorferneuerung und aus der ,,Stiftung Wohnliche Stadt“, Fördermittel für Jugendarbeit Arbeit mit anderem Klientel und aus anderen Töpfen, Beiratsmittel und auch Eigenarbeit ist möglich und könnte eingeworben werden.
Eine Gruppe Aktiver im Bürgerverein ist vorhanden, arbeitet schon seit geraumer Zeit und könnte mit der weiteren Arbeit beginnen.
Johannes Rehder-PIümpe
2. Vorsitzender im Bürgerverein Borgfeld
Leiter der Arbeitskreise im Bürgerverein